Donnerstag, 2. November 2017

Luxurious Britain macht zu

Einer meiner liebsten Online-Shops schließt: Luxurious Britain.

Es war ein Shop, der eigentlich einen angehmen Punkt zwischen den großen, unpersönlichen einerseits und den kleinen, unbeholfenen andererseits gefunden hatte. Aber vor ein paar Tagen bekam ich ein Mail, dass es aus genau diesem Grund vorbei ist. Der Shop wurde wohl von unten wie von oben her zerrieben.

Das ist schade.

Wer noch ein paar Sonderangebote sucht, sollte vorbeischauen, muss sich aber beeilen: Von den Rasierartikeln ist nicht mehr viel da. Ich habe mir noch ein paar übriggebliebene Exoten gekauft, wie die Grapefruit-Rasiercreme von Taylor.

Mein Buch übers Rasieren ist bei den Sonderangeboten natürlich nicht dabei, denn erstens unterliegen Bücher der Preisbindung und zweitens hatte der Shop mein Buch seltsamerweise nie im Programm. 

Taylor of Old Bond Street: Grapefruit Shaving Cream

Wer mein Rasierbuch kennt weiß, dass ich natürliche Rasiercremes mag. Daher konnte ich bei Grapefruit nicht widerstehen. 

Ok: Das ist gar nicht Grapefruit. Also die Frucht daneben ist es nicht, denn ich hatte keine im Haus, sondern nur eine Orange. Also habe ich die genommen. In der Cxerme ist aber eindeutig Pampelmuse. Die wiederum fühlt sich - trotz des Namens - keineswegs pampig an, sondernn ist wie jede Rasiercxreme von Taylor schön fest und cremig zugleich. 

Sie schäumt wie die Hölle, auch wenn sie komischerweise weniger ergiebig ist als andere Cremes aus demselben Haus. Aber was soll's, eine Dose hält sowieso monatelang. Der Duft wirkt komplett natürlich und ziemlich seltsam, weil wir heutzutage eher lange Rezepte gewohnt sind. Aber toll ist die Creme allemal, und ich bin seit einigen Tagen süchtig. 

Klares Urteil: Kauft euch eine, um vitaminreich über den Winter zu kommen! 

Wer jetzt gleich loslegen will, braucht natürlich erst noch mein Buch übers Rasieren 

Donnerstag, 10. August 2017

Aftershave nicht vertragen - wie wäre es mit Parfüm?

Wir Männer sind es gewohnt, nach einer gründlichen Rasur Rasierwasser auf die mitunter geschundene Haut zu klatschen und dabei laut brüllend durch den Raum zu laufen. Das kann durchaus ein erfrischendes Morgenritual sein, aber manchmal mag die Haut das auf Dauer auch nicht so gern, und dann ist es vorbei mit dem Aftershave-Spaß.

Die erste Rettung ist normalerweise, auf eine Aftershave-Lotion umzusteigen. Bei der muss man nicht mehr brüllen und sie ist oft viel verträglicher. Doch leider schrumpft damit die Auswahl auf sehr viel weniger Düfte zusammen, was betrüblich ist. Dabei gibt es eine andere einfache Lösung für das Problem: Parfüm.

Parfüm ist wesentlich konzentrierter als Rasierwasser, oder anders ausgedrückt, der Alkoholgehalt ist geringer. Dadurch genügt nun eine sehr kleine Dosis, um die gleiche Duftintensität zu erhalten. Seit einiger Zeit spiele ich daher mit folgender einfachen Methode herum: Nach der Rasur nehme ich einen Alaunstein, der praktisch geruchsneutral ist. Anschließend verwende ich eine winzige Menge Parfüm im Halsbereich unter den Ohren. Das funktioniert ganz hervorragend und durch die kleine Menge ist das Problem der Unverträglichkeit fast vollständig verschwunden.

Leider gibt es auch hier einen Haken: Das Angebot an Männerparfüms ist noch kleiner als das der Aftershave-Lotions. Wenn es einmal Parfüm für Männer gibt, dann ist es meistens auch etwas Tolles, aber es gibt einfach sehr wenig. Ich denke, das ist wieder mal ein Thema, bei dem die Anbieter umdenken sollten. Bis dahin muss man sich wohl mit den wenigen Insider-Quellen zufriedengeben, die existieren. Wenn ich einmal gut gelaunt bin und Zeit habe, dann werde ich auch welche verraten.

Bis dahin musst du dich mit den vielen anderen Tipps aus meinem Buch übers Rasieren begnügen.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Rasieren ist männlich

Die ultimative Form der Männlichkeit ist der einsame Revolverheld in einem Western. Ein wenig aus Zufall habe ich jetzt wieder einen der Klassiker angesehen: The War Wagon mit John Wayne.

In diesem Film erleichtern zwei gute Revolverhelden einen bösen Minenbesitzer um eine Wagenladung Goldstaub und sein Leben. Natürlich setzt der Regisseur alles daran, die beiden Guten besonders männlich darzustellen, und siehe da: Es gibt insgesamt drei Rasierszenen. Das ist ganz schön viel für einen Film, in dem es primär um rauchende Colts geht.

In einer Szene sieht man im Hintergrund einen Barbier, der einem Cowboy die Bartstoppeln kappt. Das ist der Normalo, einer der vielen Unbenannten, die im weiteren Verlauf von einer streuenden Kugel getroffen zu Boden sinken, bevor sie auch nur die Hand am Schießeisen hatten. Deshalb bekommt er auch nur eine knappe Sekunde Sendezeit, während der echte Mann den Saloon betritt. Dieser Hintergrund-Cowboy hätte heute wahrscheinlich einen Elektrorasierer.

Eine andere Rasierszene zeigt, wie sich einer der Guten mit einem offenen Messer von zwei Asiatinnen rasieren lässt. Klare Message: Frauenheld, der das Messer selber führen könnte, es aber nicht tut, weil er es sanft liebt, wenn Härte nicht erforderlich ist. Das ist der Gillette-Fusion-Nutzer.

Und dann kommt John Wayne. Er führt eine ganze Verhandlung während des Rasierens. Das ist der heutige Hobel-Anwender.

Also, wenn wir schon keinen Colt mehr am Gürtel hängen haben, dann lasst uns wenigstens einen ordentlichen Rasierer nehmen! Und natürlich ein gutes Buch übers Rasieren lesen.