Duft: Ich habe ja schon vor einigen Tagen berichtet, dass der erste Eindruck nicht so genial war. Dass es um Sandelholz gehen soll, erahnt man noch, aber darüber gibt es eine Schicht Allerweltsgeruch, völlig ohne die sanfte Natürlichkeit, die die Creme vor einigen Jahren noch hatte. Auch nach einer Woche bleibe ich dabei: Das ist nicht mein Ding. Der Duft ist inzwischen zu sehr an die künstlichen Drogeriedüfte angenähert, an die wir uns in den letzten Jahrzehnten künstlicher Duftstoffe gewöhnen mussten.
Schaumfreudigkeit: Der Schaum ist alles andere als üppig und bleibt flach. Das muss nicht schlecht sein, macht aber weniger Spaß als die kräftig schäumenden Cremes. Die Mühle Rasiercreme ist auch nicht besonders ergiebig, weil man ständig geneigt ist, mehr Creme zu nehmen, um doch noch ein Bisschen Volumen zu sehen. Aber selbst ohne diese Effekt braucht man mehr davon als von anderen Cremes.
Pinselfestigkeit: Am besten hat es bei mir mit einem harten oder mittelfesten Pinsel funktioniert, allerdings gilt das für die meisten Cremes und ist daher vielleicht eher meine eigene Präferenz als eine Notwendigkeit der Rasiercreme. Bei einem weichen Pinsel entsteht mit der Mühle-Creme einfach zu wenig Schaum, sodass fast alles im Inneren verschwindet und man ständig damit beschäftigt ist, doch noch ein wenig Schaum herauszudrücken. Normalerweise ist dort ja der beste Schaum anzutreffen, aber hier ist es mir einfach zu wenig für diese Technik.
Kaufe ich sie wieder? Nein. Ich weiß noch nicht einmal, wie ich diese Tube jemals leer bekommen soll. Ich fürchte, sie wird auf meinem Rasierfriedhof landen und dann in vielen Jahren für einen Test der Haltbarkeit wieder ausgepackt werden.
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In meinem Rasier-Buch steht noch viel mehr über Rasiercreme.
