Donnerstag, 10. November 2016

Rockwell Razor: Crowdfunding für die Härteren


Eine amerikanische Subkultur liebt harte Geräte aus kaltem Stahl, die mit niedrigsten Toleranzen gefertigt wurden. Solche Geräte sind auch für uns die reine Freude. Hier ein interessantes Crowdfunding-Projekt.

In Amerika sind billige Plastikwaren der Standard. Im Mainstream gibt es unglaublich billiges Wegwerfzeugs, das erkennbar nur dafür gebaut wurde, dass man es kauft, die Lust daran verliert und dann ohne weitere Umschweife im großen Müllcontainer deponiert. Allerdings schreit dieses Verhalten nach einer Gegenbewegung, die dann genau das Gegenteil verfolgt: Langlebige Produkte, mit großem handwerklichen Geschick gefertigt und liebevoll oberflächenbehandelt. Deshalb findet man in Amerika eine kleine Untergrundbewegung, die wundervolle Feinwerktechnik liefert. Ein wenig vermischt sich das mit der Liebe zu Waffen, die ja genau in dieses Raster fallen. Und hat ein Rasierer nicht ebenfalls genau diese Eigenschaften?

Rockwell Razor (Rasierhobel), Model T. Pressebild.
Das sagte sich wohl auch die Firma Rockwell Razors und baut seitdem Rasierhobel mit dem Charme einer Smith & Wesson. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass man bei Smith & Wesson nicht selbst darauf gekommen ist, aber manchmal braucht man wohl einen Außenstehenden, um das Offensichtliche zu erkennen. Als junges Unternehmen wählt Rockwell auch einen neuartigen Vertriebsweg: Die ersten Stücke ihrer Rasierer werden via Crowdfunding finanziert bzw. vermarktet.

Rasierer Crowdfunding

Crowdfunding ist eine neuartige Finanzierungsform, bei der junge Projekte einer Öffentlichkeit vorgestellt werden und jeder einen Geldbetrag zur Fertigstellung der Entwicklung dazugeben kann. Das kann in Form einer Art Spende geschehen, aber die meisten Teilnehmer erwarten eine Gegenleistung. Daher bekommt man normalerweise je nach Geldbetrag eines der ersten produzierten Produkte. Vorausgesetzt natürlich, die Produktion wird erfolgreich; denn es kann auch schiefgehen, und dann ist das Geld weg. Man darf Crowdfunding daher nicht mit einem normalen Einkauf verwechseln. Es ist eine Mischung aus Anschubfinanzierung und Vorab-Bestellung eines Produktes, das bisher noch nicht produziert wurde. Von den "Contributoren" wird erwartet, dass sie das Projekt in erster Linie ideell unterstützen und sich freuen, wenn es am Ende wirklich klappt. Wenn die Serienproduktion nicht klappt, dann soll man sich nicht über das verlorene Geld ärgern, sondern mit den Entwicklern über deren Misserfolg leiden.
Eine der Plattformen, über die Crowdfunding abgewickelt wird, ist Indiegogo. Das neueste Projekt von Rockwell ist deren neues Modell T, einem verstellbaren Butterfly-Hobel. Die eigentliche Crowdfunding-Phase ist bereits vorbei, aber man kann den Rasierer derzeit auf der Plattform vorbestellen. Wie du dier leicht vorstellen kannst, habe ich das getan und warte ab, wie das Projekt vorankommt. Das alte Modell habe ich natürlich bereits und kann versichern, dass es großartig verarbeitet ist.
Mehr zu diesem Modell T berichte ich in Kürze, damit du genug Zeit hast, in meinem Buch die Seiten über die Butterfly-Hobel zu lesen.




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